Ein Kloß für die Ewigkeit:
Wie aus einer verrückten Idee ein Weltrekord und eine echte Freundschaft entstand |
Weltrekordkloß
21.06.2025 - Ein Kloß für die Ewigkeit: Wie aus einer verrückten Idee ein Weltrekord und eine echte Freundschaft entstand
Es gibt Projekte, die sind größer als man selbst. Sie beginnen mit einer scheinbar verrückten Idee – und wachsen über sich hinaus. So wie dieser eine Kartoffelkloß, der nicht nur Geschichte geschrieben, sondern auch Herzen erobert hat. Gemeinsam mit dem unterfränkischen Dorf Wombach durften wir bei Schmitt‘s Kloßteig Teil von etwas ganz Besonderem sein.
Die Anfrage, die alles veränderte
Die Geschichte beginnt in Wombach – einem Dorf, das nicht nur für seine Herzlichkeit, sondern auch für seinen ganz eigenen Spitznamen bekannt ist: „Klöaßköpfe“. Selbst ihr Dorfbrunnen ist mehreren Kartoffelklößen nachempfunden. Und eben jenes Dorf feierte in diesem Jahr 2025 sein 700-jähriges Bestehen – mit einer Idee, die so verrückt wie genial war:
„Lasst uns den größten Kartoffelkloß der Welt kochen!“
Doch schnell wurde klar: Allein war das nicht zu schaffen. Also suchten die Wombacher nach regionaler Unterstützung – und fragten bei uns - Schmitt‘s Kloßteig - an. Ob wir Lust auf ein Weltrekord-Abenteuer hätten?
Wir mussten nicht lange überlegen. Na klar waren wir dabei! Was keiner ahnte: Dieses Vorhaben würde nicht nur ein kulinarischer Kraftakt werden, sondern auch den Beginn einer echten Freundschaft markieren.
Von der Schnapsidee zur Meisterleistung
Was zunächst wie eine unterhaltsame Aktion zum Jubiläum klang, entwickelte sich rasend schnell zu einem hochkomplexen Großprojekt. Um den aktuellen Weltrekord aus Thüringen zu schlagen, musste unser Kloß mindestens 370 Kilogramm wiegen.
Es folgten Monate intensiver Vorbereitung: Treffen, Pläne, Skizzen, Telefonate, hitzige Diskussionen – aber vor allem viel Herzblut und Teamgeist. Somit wuchsen ein kleines unterfränkisches Dorf und ein oberfränkischer Familienbetrieb Kloß für Kloß zu einer eingeschworenen Gemeinschaft zusammen.
Miteinander suchten wir nach allem, was ein XXL-Kloß so braucht: einen riesigen Kochtopf, eine stabile Halterung, das richtige Tuch und natürlich viele fleißige Helfer:innen.
>Der erste Test – und die erste Lektion
Dann kam er: der erste Probekloß. 50 Kilogramm schwer – nur ein Achtel des eigentlichen Weltrekordkloßes – und leider mit einem Riss in der Oberfläche. Ein kleiner Rückschlag? Ja. Aber auch eine wichtige Lektion. Denn der Weltrekord verlangte mehr als nur Größe:
Der Kloß musste stabil sein,
optisch sowie geschmacklich einem „normalen“ Kloß entsprechen und
– ganz wichtig – vollständig verzehrt werden.
Die Herausforderung war enorm. Doch wir wussten: Wir schaffen das – zusammen mit unseren neuen Freunden aus Wombach.
Ein Dorffest voller Spannung!
Dann war es endlich so weit: Start des Weltrekordversuchs in Wombach!
Bereits am vorherigen Abend begann das große Spektakel. Mithilfe einer speziellen Abfüllmaschine der Firma Vemag wurde die gigantische Menge an Kloßteig in ein maßgeschneidertes Tuch gefüllt, das in einer stabilen und für den Weltrekord speziell angefertigten Metallhalterung hing. Nur so konnte der Kloß seine typische, kugelrunde Form behalten.
Nachtwache am Kessel
Der Kloß musste 21 Stunden lang garen – bei konstant hoher Temperatur. Kein Raum für Fehler. Deshalb wurde die Nacht zur Kloßwache. Jürgen Schmitt von Schmitt‘s Kloßteig und Walter Siegler aus Wombach – zwei Männer, eine Mission: den Kloß nicht aus den Augen lassen. Seite an Seite verbrachten sie die Nacht am Kochtopf, hielten Wache bis in die frühen Morgenstunden – um sicherzugehen, dass nichts schiefgeht.
Der Moment der Wahrheit: 21. Juni 2025, 17 Uhr
Mit den ersten Sonnenstrahlen wuchs auch die Spannung. Im Laufe des Tages versammelten sich zahlreiche Zuschauer, begleitet von regionaler und überregionaler Presse, auf dem Wombacher Festplatz.
Dann – Punkt 17 Uhr – begann der große Moment: Der Kloß wurde aus dem dampfenden Wasser gehoben.
Die Anspannung war greifbar. Hält die Form? Ist die Oberfläche intakt? Ist er durchgegart? Sekunden, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten. Und dann kam er zum Vorschein.
Rund. Goldgelb. Makellos.
Er hat gehalten!
Ein gewaltiger Jubel brandete auf. Tränen in den Augen. Gänsehaut. Der Kloß wog satte 464,8 Kilogramm – der neue Weltrekord war geschafft und vom Rekord-Institut für Deutschland (RID) offiziell bestätigt!
Kloß mit Soß für alle – und das für den guten Zweck
Innerhalb von nur 30 Minuten verteilten unsere Mitarbeiter:innen und die Wombacher Helfer:innen unglaubliche 2.500 Portionen Kloß mit Soß an die hungrigen Gäste.
Viele Gäste lobten den Geschmack, die Konsistenz und waren beeindruckt, dass ein so großer Kloß auch kulinarisch überzeugen konnte. Es war schön zu sehen, wie sehr sich die Menschen freuten, ein Stück Weltrekord auf dem Teller zu haben. Wer eine Portion ergattern konnte, war sichtlich zufrieden – und auch wir waren überglücklich, dass der Kloß nicht nur gehalten, sondern auch geschmeckt hat.
Der Erlös? Wurde komplett gespendet – an die „Sternstunden“ des Bayerischen Rundfunks, die sich für Kinder in Not einsetzen.
Was bleibt: Mehr als ein Weltrekord
Natürlich sind wir stolz auf unseren gemeinsamen 464,8 kg Weltrekordkloß. Aber was uns noch mehr bewegt, ist das, was zwischen all dem entstand:
Eine echte Freundschaft.
Zwischen uns von Schmitt‘s Kloßteig und den Wombacher Klöaßköpfen.
Denn am Ende war es nicht nur der größte Kloß der Welt – sondern auch ein riesengroßes Gemeinschaftswerk, das zeigt, was möglich ist, wenn Menschen zusammenhalten.
Danke, Wombach. Für euer Vertrauen. Für eure Begeisterung. Für diese unvergessliche Reise.
Euer Team von
Schmitt‘s Kloßteig
Bildquellen: https://mathias-broenner-fotografie.de/ | Felix Hübner | Eigenes Archiv
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